Ein warmes Gericht auf Knopfdruck, in 3 Minuten serviert, gekocht mit frischen Zutaten, das auch noch lecker schmeckt? Das ist das Versprechen von dem jungen Startup DaVinci Kitchen aus Leipzig. Im Gespräch mit dem Marketing Manager des Unternehmens Marco Schnell.

DaVinci Kitchen ist ein StartUp aus Leipzig, 2019 von Vick Manuel (27) & Ibrahim Elfaramawy (26) gegründet und in der Food Robotic Branche tätig. Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens ist die Konstruktion und der Bau eines Roboters, der auf Sternekoch-Niveau leckere Gerichte in drei Minuten aus frischen Zutaten zubereitet.

Die Zukunft der System-Gastronomie

Gegründet wurde das Unternehmen auf eine Initiative des Leipziger Zukunftsforschungsinstituts 2b AHEAD hin, die einen Bedarf im Bereich der Automatisierung der Gastronomie ermittelten - insbesondere bezüglich der Verwendung von robotergestützten Systemen. Hauptinvestor von DaVinci Kitchen ist das Unternehmen Apetito, das ebenso großes Interesse daran hat, neue Möglichkeiten der Systemgastronomie auszuloten.

Lösung für den Personalmangel in der Gastronomie

Die Notwendigkeit eines kochenden Roboters ergibt sich aus verschiedenen Entwicklungen der Branche. Zum einen ist für die gesamte Branche ein zunehmender Personalmangel bezeichnend. Die Attraktivität von Jobs in Gastronomie und Service nimmt tendenziell auf Grund geringer Löhne und eines hohen Stress-Niveaus ab. Ein automatisiertes System wie der DaVinci Roboter könnte bis zu vier fehlende Arbeitskräfte ersetzen, was im Zweifelsfall gastronomische Betriebe vor der Schließung bewahrt.

Automatisierung & Standardisierung der System-Gastronomie

Der Roboter arbeitet im Front Cooking Prinzip, wie man es beispielsweise von der Restaurant-Kette Vapiano kennt. Im Gegensatz zum Menschen treten bei einem Roboter keine Ermüdungserscheinungen auf, was eine gleichbleibende Kochzeit und Kochqualität garantiert. Zudem ist der Roboter mobil einsetzbar.

Kooperationen mit Sterneköchen

DaVinci Kitchen steht in Kooperationsverhandlungen mit verschiedenen Sterneköchen, die hochklassige Rezepte beisteuern würden, die dann von dem Roboter gekocht werden. Allerdings müssen im Vorfeld noch einige Anstrengungen im Bereich der Marktforschung betrieben werden, um Kundenfeedback zu Geschmack, Portionsgrößen, Speisenauswahl etc. zu erhalten. Erst wenn man genau weiß, was die Kunden von einem kochenden Roboter erwarten, kann konkret abgeschätzt werden, welche Art von Kooperationen entstehen können.

Von der Idee zum Prototypen

Gedacht ist der Roboter als ganzheitliches System, das auf knapp 5 Quadratmetern von der Zubereitung, über das Servieren und den Abwasch alles selbst erledigt, was sonst einige Arbeitskräfte nötig machen würde. Ein Aspekt, der neben dem Zeitfaktor und der konstant guten Qualität wesentliches Initial für die Entwicklung des Projektes war.

Besondere Herausforderung bei der Fertigung ist es, technische Details in kürzester Zeit zu klären, Soft- und Hardware in Einklang zu bringen und die unterschiedlichen Prozesse des hochkomplexen Systems aufeinander abzustimmen, wie Marco erzählt.

Einen Roboter dieser Art zu bauen ist weltweit Neuland und ein ausgesprochen innovatives Projekt im Bereich der Systemgastronomie. Gerade weil ein kochender Roboter einen solchen Neuheitswert aufweist, muss das Team ständig Lösungen für die unterschiedlichsten Probleme finden. Dazu gehören ebenso die perfekte Pasta wie auch Bauteile, die eine Standardisierung erlauben. Wie gewährleistet man eine reibungslose Reinigung, so dass viele DaVinci Kitchen Systeme relativ autark funktionieren können? Für viele Aspekte muss das Team erst Lösungen und Bauteile entwickeln, die so bisher nicht verfügbar sind.

Ziel des Unternehmens ist es, dass das System zwei Bestellungen gleichzeitig fertigen und der Kunde ganz bequem per App zwischen bis zu zehn Gerichten wählen kann. Tendenziell kann sich das junge StartUp neben der Verwendung des Roboters in der Großgastronomie auch vorstellen, den Kiosk mit Roboter- Koch als Franchise zu starten.

Das DaVinci Kitchen Team

DaVinci Gründer Vick Manuel ist studierter Industrie-Designer, Ibrahim Elfaramawy kommt aus dem Bereich IT. Für Vick ist es nicht die erste Unternehmensgründung: zusammen mit Sebastian Scholz führt er außerdem die Lampen-Manufaktur Inmittn. Marco Schnell, der Marketing Manager des Unternehmens, war vor DaVinci Kitchen bereits an einem StartUp aus dem Food-Bereich beteiligt und bringt sowohl in diesem Bereich als auch bei den Themen Marketing und Organisation spezifisches Wissen mit.

Der bisher namenlose Roboter soll möglichst schnell zur Marktreife gebracht werden. Um dies realisieren zu können, ist das DaVinci Kitchen Team innerhalb eines Jahres von zwei auf 12 Personen gewachsen. Untergebracht ist das Unternehmen in dem Coworking Space URBN Jungle, dessen hauseigene Werkstatt vom DaVinci Team intensiv genutzt wird, um den Prototypen des Pasta-kochenden Roboters zu bauen.

Tipp für Gründer

Aus eigener Erfahrung empfiehlt Marco dem Thema Finanzierung besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Es gibt zwar theoretisch vielfältige Möglichkeiten der Förderung für StartUps, jedoch sind die bürokratischen Hürden wie auch der notwendige Zeitaufwand für Antragstellung oft sehr hoch und komplex. Zudem müssen Gründer damit rechnen, dass Geldmittel nicht zeitnah ausgeschüttet und solche „Trockenphasen“ überstanden werden müssen.

Nachgefragt bei Marco Schnell, Marketing Manager bei DaVinci Kitchen

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